Transparenz in der Politik in Mecklenburg-Vorpommern

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Lobbyismus in Mecklenburg-Vorpommern

und darüber hinaus
Personen - Strukturen - Netzwerke / Seilschaften

 Die deutsch-russische Gas-Lobby

Lobbyismus rund um Nord Stream, Gazprom und
die Klimastiftung Mecklenburg-Vorpommern

 

 

 

Aktenöffner : Nord Stream Gas-Lobby Eröffnung Nord Stream. Mit dabei MP Sellering und Ex BK Schröder und Nord Stream Geschäftsführer Warnig.

Chronologie Gas-Lobby-Russland ab 2019

 2023

 26. Juli

Der NDR berichtet, dass das Energieministerium in Mecklenburg-Vorpommern hat zentrale Informationen über den Bau der Nord-Stream-Pipeline nicht der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Dabei handelt es sich um den E-Mail-Verkehr im Ministerium, in dem unter anderem über die Rokai GmbH diskutiert wird. Das Unternehmen Rokai war in den Bau der Nord-Stream-Pipeline involviert. In den E-Mails diskutieren ranghohe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Ministeriums darüber, ob die Rokai GmbH eher von Rostock oder von Sassnitz-Mukran aus agieren solle. Auch Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister Christian Pegel (SPD), damals an der Spitze des Energieministeriums, war in den E-Mail-Verkehr aktiv eingebunden. Das Energieministerium hatte sowohl eine Anfrage eines NDR Journalisten zur Rokai GmbH als auch eine spätere Anfrage der Grünen im Landtag mit dem Hinweis beantwortet, entsprechende Dokumente und Informationen lägen im Ministerium nicht vor.

Der Vorgang ist aus mehreren Gründen politisch heikel. Christian Pegel steht in der Kritik, weil ihm die Opposition einen intransparenten Umgang mit dem Bau der Nord-Stream-Pipeline vorwirft. So war unlängst bekannt geworden, dass Pegel E-Mails aus seiner damaligen Zeit als Energieminister gelöscht hat. Weiter gilt die Rolle der Rokai GmbH als umstritten. Das Unternehmen hatte einen Millionen-Auftrag von der Klimaschutzstiftung MV erhalten. Erst durch die Rokai GmbH konnte es nach Ansicht der Opposition im Schweriner Landtag gelingen, den Bau der Nord-Stream-Pipeline - trotz bestehender US-Sanktionen - zu beenden.

Die Gas-Lobby Deutschland - Russland, die sog. Klimastiftung Mecklenburg-Vorpommern

Russland - Lobbyismus - die Verstrickungen vor allem von SPD-PolitikerInnen  (und in Sachsen CDU-Politikern)

Die Diskussion um die sog. Klimastiftung Mecklenburg-Vorpommern ist keine zwei Jahre alt. Aber der Aufbau des Spinnennetzes der Infiltration russischer, politisch-ökonomischer Interessen in die deutsche Politik und Gesellschaft reicht viel länger zurück.

Führende (Ex-) Politiker vor allem in der SPD (und CDU vor allem in Sachsen) sind seit langem mit Russlands politischen und wirtschaftlichen Interessen verstrickt. Besonders deutlich wird das am Beispiel von Nord Stream (1) und Nord Stream 2 und in Mecklenburg-Vorpommern auch durch die sog. Klimastiftung M-V und die Finanzierung vielfältiger Aktivitäten durch Gasprom, die Nord Stream AG und die Nord Stream 2 AG und weiterer verbundener Unternehmen.

Deutlich wird ein ganzes Spinnennetz an Verflechtungen, in dem über Jahre in Mecklenburg-Vorpommern mit Vertretern von Gazprom und deren Tochterfirmen scheinbare Institutionen der Völkerverständigung, Förderung von Wirtschaftskontakten, Sport, Kultur, Jugendarbeit, Wissenschaft und Umweltschutz aufgebaut worden sind. Damit ist das Image der Gaslieferungen von Gazprom nach Deutschland und des Baus der beiden Gas-Pipelines, aber allgemein auch das Image Russlands gepflegt worden. Dieses hat sicher auch dazu beigetragen, die Entwicklungen innerhalb Russlands hin zu einem immer autoritäreren System und zum Beispiel die Wahrnehmung des Krieges in der Ukraine seit 2014 zu dämpfen.

Im Hintergrund steht vielfach eine finanzielle Beteiligung von Gazprom oder seiner Tochterunternehmen an verschiedensten Aktivitäten.

Es ist wirklich erstaunlich zu sehen, wie über persönliche Kontakte und überschneidende Mitgliedschaften in verschiedenen Initiativen und Institutionen dieses Geflecht aufgebaut worden ist. Erstaunlich ist auch, dass es so lange so wenig Aufmerksamkeit gefunden hat.

Zur Rolle der CDU im Gas-Lobby-Netzwerk TAZ vom 11. Juni 2023 https://taz.de/Die-Klimasabotage-der-Union/!5937181/

Zur Rolle des Wirtschaftsrates der CDU Lobbycontrol  https://www.lobbycontrol.de/studie-wirtschaftsrat/

 

Akte Nord Stream 2 – Gas, Geld, Geheimnisse |  eine Podcastreihe des NDR

Eine Landesregierung in Deutschland, die einem russischen Staatskonzern dabei hilft, eine Erdgaspipeline fertigzustellen. Mit einer sogenannten Klimaschutzstiftung wurden internationale Sanktionen umgangen. Erst nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine änderte die Regierung in Mecklenburg-Vorpommern ihren Putin-freundlichen Kurs. Doch zuvor sind bereits 20 Millionen Euro von Nord Stream 2 in die Stiftung geflossen, Dinner mit einem Ex-Stasi-Offizier veranstaltet und Presseanfragen ignoriert worden.

https://www.ndr.de/radiomv/podcast5408.html

https://www.ardaudiothek.de/sendung/akte-nord-stream-2-gas-geld-geheimnisse/10502955/

 
Hier die Darstellung mit vielen Links zu Quellen, aus denen diese Verstrickungen und persönlichen Netzwerke deutlich werden. 

 

Nord Stream 2 Zerreißprobe für Europa  Ein Film von ARTE vom Januar 2023
Nord Stream 2 Eine fatale Fehleinschätzung  Ein Film von Phoenix vom 19. 8. 2022
Putins Gas und die deutsche Industrie Ein Film von Phoenix vom 11. 5. 2022
Gazprom - Die perfekte Waffe  Ein Film von Arte 2022

 

Thane Gustafson: The Bridge  Natural Gas in a Redivided Europe, Harvard University Press 2020,  506 S.  https://www.sehepunkte.de/2021/10/34575.html

https://books.google.de/books/about/The_Bridge.html?id=aze6DwAAQBAJ&redir_esc=y

Personen aus Mecklenburg-Vorpommern

Erwin Sellering

Manuela Schwesig

Christian Pegel

Heiko Geue

 

 

Personen aus Mecklenburg-Vorpommern spielen im Gas-Lobby-Netzwerk eine besondere Rolle, in Mecklenburg-Vorpommern landen die die vier Pipelines von Nord Stream und Nord Stream 2 an.  Eine herausgehobene Stellung nimmt hier der ehemalige Ministerpräsident Sellering ein, aber es gibt viele andere Akteure aus M-V.

Wie ist das Verhalten der deutschen Lobbyisten zu erklären?

Warum engagieren sich Deutsche und deutsche Spitzenpolitiker für die Interessen der russischen Gas-Industrie?

Eine pauschale Antwort gibt es nicht, Motive lassen sich immer nur deuten.

Vorneweg: Sehr viele der hier in den Kreis der Gas-Lobbyisten Einbezogenen dürften sich nicht als "Lobbyisten" sehen, sondern gerade viele (ehemalige) Spitzenpolitiker dürften sich bei ihren Aktivitäten im Gas-Lobby-Netzwerk als Macher sehen, die zum Wohle Deutschlands auch nach dem Ende ihrer öffentlichen Ämter weiterhin in politischer Mission für eine gute Sache unterwegs sind.

Das Selbstverständnis, auch nach dem Ende eines öffentlichen Spitzenamtes im Bereich der Wirtschaft weiterhin politisch relevant zu handeln, korrespondiert mit dem Umstand, dass in Russland "Gas- und Öl-Angelegenheiten" nie nur Angelegenheiten von russischen Wirtschaftsunternehmen sind, sondern immer auch Angelegenheiten der russischen Regierung bzw. des Putin-Regimes. Gerade auf Gazprom wird vom Putin-Regime intensiv direkt Einfluss ausgeübt, um politische Ziele zu erreichen.

 
Aspekte politischer Dimensionen

 

Das Narrativ vom "Wandel durch Handel", besonders in der SPD weit verbreitet; damit wird Geld-Verdienen mit Geschäften mit einem autoritären System positiv aufgeladen. Die westliche Neigung zur Kommunikation beförderte aber selten Systemwandel. In Russland wird sie oft belächelt. TAZ vom 3. 11. 2020   Die aktuelle Führung der SPD zeigt sich mittlerweile zerknirscht. TAZ vom 19. 10. 2022 und  Tagesspiegel vom 11. 2. 2022

Die Instrumentalisierung und vermeintliche Verlängerung der Ost-Politik von Willy-Brandt und der Wunsch, sich mit Brandt (und seinem hohen Ansehen) in eine politische Kontinuität zu stellen.

Während die Ostpolitik Willy Brandts mit klarem politischem Kompass vor allem die Entspannung im Kalten Krieg und eine Verbesserung des Verhältnisses der DDR und der BRD im Blick hatte, fehlt eine vergleichbare derartige Orientierung vieler Akteure im Gas-Lobby-Netzwerk gegenüber dem Putin-Regime.

Das Phänomen, dass die Beachtung oder gar das Eintreten für Menschenrechte und die Integrität der Russland umgebenden Länder in der Wirtschafts-Außenpolitik eine völlig untergeordnete Rolle spielt.

Dies kann wohlmeinend aus der Sicht der Akteure so interpretiert werden, dass ja auch schon zu Zeiten der Sowjet-Union beim "Wandel durch Handel" und bei der Ost-Politik der Bundesrepublik in den 70´er-Jahren Menschenrechtsverstöße in der Sowjet-Union gerade kein Gesprächshindernis waren ("Immer im Gespräch bleiben.") Die Aktivitäten des Ostausschusses der deutschen Wirtschaft  (Stefan Creuzberger, Das deutsch-russische Jahrhundert, 2022, S. 469 ff) waren in gewisser Weise Vorläufer der von Willy Brand eingeleiteten Entspannungspolitik. Bewusst wurde seinerzeit mit Wirtschaft Politik gemacht, dabei aber nicht aus den Augen verloren, wen man im Kreml vor sich hatte.

Gegenüber dem Putin-Regime war nun aber seitens der SPD die Haltung prägend, statt Kritik und Sanktionen solle Deutschland stärker "auf die Interessen des Kreml" eingehen. Und dieses im Übereinstimmung mit dem Ostausschuss der deutschen Wirtschaft und den Akteuren des Deutsch-Russischen Forums (vgl. Creuzberger, Das deutsch-russische Jahrhundert, 2022, S. 535 f). Gerade in Mecklenburg-Vorpommern war die Ablehnung von Sanktionen gegen Russland nach der Annexion der Krim sehr deutlich, von den Vertretern der Gas-Lobby, aber auch seitens der SPD-Mitglieder der Landesregierung. Die Ostpolitik Willy Brandts wurde quasi umgedreht: statt mit Wirtschaft Entspannungspolitik zu machen, Menschenrechtserleichterungen und eine Öffnung zu erreichen, wurde nun vom Putin-Regime mit den Gas-Lobbyisten russische Hegemonialpolitik in Russlands postsowjetischem "Nahen Ausland" betrieben bzw. legitimiert und in Deutschland die Dominanz russischer Gasfirmen ausgebaut und Deutschland und andere Länder in eine Abhängigkeit gebracht. 

Während die frühere Politik des "Wandel durch Handel" Deutschlands sehr darauf bedacht war, in Übereinstimmung mit den westeuropäischen Partner und der USA vorzugehen, haben die Gas-Lobbyisten Deutschland gegenüber den Partnern in der EU, vor allem in Osteuropa, und den USA in die Isolation getrieben. Von Mecklenburg-Vorpommern aus wurde teils eine die Bundes-Außenpolitik konterkarierende Neben-Ausßenpolitik betrieben (vgl. Creuzberger, Das deutsch-russische Jahrhundert, 2022, S. 542).

Nachwirkendes Verantwortungs- / "Schuld"-Gefühl deutscher Politiker / Russland-Versteher für die Verheerungen im Zweiten Weltkrieg in der Sowjet-Union (vgl. Angela Stent, Putins Russland, 2019, S. 115)  und dabei

die Gleichsetzung der ehemaligen Sowjet-Union mit der Russischen Föderation nach 1990, die vom Putin-Regime auch so beansprucht wird. vgl. auch  „Russland – das versehe ich, Ukraine – das verstehe ich nicht.“ .

Diese verfehlte Gleichsetzung bedient die Vorstellung des Putin-Regimes einer Restauration Russlands als Hegemonialmacht über seinen umliegenden postsowjetischen Raum und die Vorstellung des Putin-Regimes, die umliegenden Länder seinen als ehemalige Sowjet-Republiken ein "Nahes Ausland" mit minderer Souveränität (vgl. Angela Stent, Putins Russland, 2019, S. 193 ff).

Damit zusammen hängend ein vergleichsweises Desinteresse für die anderen osteuropäischen Länder wie z. B. die Ukraine und Belarus.

Ein Dankbarkeitskomplex Deutscher Politiker für die Unterstützung Russlands bei der Wiedervereinigung Deutschlands (Alexander Rahr, Wladimir Putin - Der Deutsche im Kreml, 2000, S. 267).

Weit verbreiteter Anti-Amerikanismus oder doch zumindest ausgeprägte Amerika-Skepsis in Ostdeutschland (vgl. Cerstin Gammelin, Die Unterschätzten, 2021, S. 277)  und weiten Teilen älterer SPD-Mitglieder und -Funktionäre auch in Westdeutschalnd (Peter Dausend, Zeit vom 10. 11. 2022 S. 4); wobei gerade SPD-Spitzenpolitiker sich einen aus der Sozialisation in der DDR stammenden, wohl möglich in der ostdeutschen Bevölkerung überwiegenden Anti-Amerikanismus populistisch zu eigen gemacht haben (vgl. Creuzberger, Das deutsch-russische Jahrhundert, 2022, S. 545). Der Dissens zwischen Deutschland und den USA zu Beginn des Irak-Krieges und die amerikanische Präsidentschaft Trumps haben dieses sicher verstärkt. Siehe auch: https://www.zeit.de/2022/44/ostdeutschland-ukraine-krieg-protest-russland?page=2#comments und  https://forum-midem.de/medien/pm-jahresstudie-2022/

Zur Positions Gerhard Schröders im damaligen Amerika-kritischen Zeitgeist, die insbesondere in Ostdeutschland historisch verwurzelte Gefühle der Verbundenheit geweckt hat: https://de.wikipedia.org/wiki/Gerhard_Schr%C3%B6der#Europa
 

Worum geht es bei dem Kalkül mit der ostdeutschen Volksseele? Um Machterhalt!  Sehr pointiert Uwe Reißenweber in der Schweriner Volkszeitung vom 20. 4. 2022: "So wie schon Schwesigs Vorgänger und nunmehriger Stiftungschef Erwin Sellering (SPD) mit seiner Erzählung von der DDR, die kein totaler Unrechtsstaat gewesen sei, hat auch die Ministerpräsidentin mit Kamtschatka-kaltem Kalkül auf die Nähe zu Putin-Bewunderern gesetzt, zu SED-Verklärern, zum Freundeskreis totalitärer Systeme. Zu all jenen, von denen es in MV ausreichend gibt, um die Stimmenmehrheit zu sichern. Schwesig, Barlen und all ihre Genossen in Spitzenämtern und -funktionen haben sich bezahlen lassen in Transferrubeln aus dem stalinistischen Währungsgebiet, mit einem Judaslohn aus den Stimmen derjenigen, die sich zurücksehnen in die Kuschel-Diktatur der Wandlitz-Kleinbürger."

Manche der vorgenannten Punkte können von den Gas-Lobbyisten auch lediglich als Legitimationsfassade benutzt worden sein.

 

Aspekte persönlicher Dimensionen

 

Ohne den starken Einfluss der  "Alpha-Tiere" Schröder, Clement, Gabriel und Sellering wäre es sicher nicht so weit gekommen.

 Insbesondere in Mecklenburg-Vorpommern dürfte Sellering wegen seines Einflusses auf Schwesig, Pegel und viele in der SPD überragenden Einfluss auf den Ausbau des Gas-Lobby-Netzwerks gehabt haben. Sellering hat Schwesig und Pegel in die Landespolitik und hohe politische Ämter geholt, ist krankheitsbedingt ( also nicht z. B. durch den Verlust einer Wahl) aus dem Amt des Ministerpräsidenten ausgeschieden und hat die von ihm als machtbewusst und durchsetzungsstark erkannte Schwesig zu seiner Nachfolgerin gekürt. Und Sellering hat als aus Westdeutschland kommend sicher mit Kalkül besonders versucht, die "ostdeutsche Seele und Gefühlswelt anzusprechen ("Die DDR war kein totaler Unrechtsstaat."  (vgl. Cerstin Gammelin, Die Unterschätzten, 2021, S. 275).  Anmerkung: Hier widerspricht Sellering einer Behauptung, die so keiner aufgestellt hat. Populismus durch Pauschalität. ), sich nach dem Ur-Mecklenburger Ringstorff vom Image des "Wessis" zu befreien und damit Stimmung und Stimmen zu gewinnen. Siehe den Nachruf von Sellering für den verstorbenen Ringstorff im Vorwärts vom 23. November 2022.

Noch in einer Pressekonferenz zur Klimastiftung M-V am 7. 3. 2923 spricht Stiftungsvorstand und Ex-MP Sellering von ‚Verschwörungstheorien‘  aktueller ‚Anti-Russland-Stimmung‘.

 
Menschliches und allzu menschliches bei ehemaligen Spitzenpolitikern: das große Ego, ohne das man/frau wohl selten Spitzenpolitiker wird;

Das Selbstverständnis eines überlegenen politisch-strategischen Weitblicks, gewachsen unter der "Sonne" großer medialer Aufmerksamkeit und vieler Zeichen von Wertschätzung, auch dadurch, dass Spitzenpolitikern oft und mit dem Fortschritt ihrer Karriere zunehmend von "Ja-Sagern" umgeben sind und damit einhergehend das Ausblenden von warnenden Stimmen, die nicht mit der eigenen Vorstellung konform gehen.

Das starke Bedürfnis nach öffentlicher Aufmerksamkeit, Macht und einen starken Gestaltungswillen auch nach dem Ende eines politischen Spitzenamtes; die (teils unbewusste) Angst, aus dem hellen Licht öffentlicher Aufmerksamkeit und gefühlter Wertschätzung und Bedeutung im Dunkel der Bedeutungslosigkeit zu verschwinden.

Das Selbstverständnis, man/frau habe als Person einen großen persönlichen Einfluß auf andere Mitmenschen / Politiker, beruhend auf dem Gefühl überlegener persönlicher Menschenkenntnis und hoher Überzeugungskraft.

 Die als Spitzenpolitiker gemachte Erfahrung, welchen weiten Handlungsspielraum und über wie viel Geld  "Wirtschaftskapitäne" verfügen und der Wunsch, nach der Befreiung von den Zwängen eines politischen Spitzenamtes "jetzt auch mal dran zu sein" und in ihren Kreis aufgenommen zu werden. Zum Drehtüreffekt: https://katapult-magazin.de/de/artikel/jobkarussell-fuer-politiker

 Eitelkeit, welche von Russland gerne mit der Verleihung von Orden und anderen Zeichen der besonderen Hochachtung bedient wurde (z. B. Platzeck und Sellering).

 

Geld ?

Ich stehe nicht an, ehemaligen Spitzenpolitikern vor allem finanzielle Vorteile als wesentliche Motive für ihren Lobbyismus zu unterstellen.

Gerhard Schröder dürfte aber in den Diensten von russischen Firmen und mit weiterer Lobbytätigkeit in zwei Jahren mehr verdient haben als in seiner ganzen Zeit als Bundeskanzler.

Wie auch immer: Russland hat offensichtlich mit viel Geld verdeckt versucht, auf europäische Parteien und europäische Politik Einfluss zu nehmen:

Der Standard vom 14. September 2022: Russland schleuste 300 Millionen Dollar an ausländische Parteien und Politiker :

Ein Bericht der US-Geheimdienste hat untersucht, wie der Kreml versuchte, mit geheimen Finanzierungen mehr Einfluss in anderen Ländern zu erlangen. Bei den 300 Millionen US-Dollar handle es sich nur um die Spitze des Eisbergs: So kommentiert ein hochrangiger Beamter der US-Regierung ein Gutachten der Geheimdienste zu geheimen Finanzflüssen Moskaus. Mit der Summe sollen seit 2014 weltweit Parteien sowie ihre Politikerinnen und Politiker unterstützt und in Richtung einer russlandfreundlichen Agenda getrieben worden sein.

 

Zur wirtschaftlichen Bedeutung Russlands für Mecklenburg-Vorpommern

Die besondere Hervorhebung der Wirtschaftsbeziehungen Mecklenburg-Vorpommerns zu Russland und der besondere Aufwand der bisherigen Landesregierungen bei der Pflege des Verhältnisses zu Russland legen einen sehr hohen Stellenwert dieser Wirtschaftsbeziehungen nahe. Tatsächlich hat Russland aber lediglich nachrangige Bedeutung in der Außenwirtschaft Mecklenburg-Vorpommerns.

Zwei Grafiken von Katapult Greifswald. Quelle und Lizenzbedingungen

Grafik von Katapult Greifswald zu Exporten von Russland nach Mecklenburg-Vorpommern

Grafik von Katapult zu Importen aus Russland nach Mecklenburg-Vorpommern

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

«Putin hat uns alle getäuscht» – Wirklich? Den Aufstieg des Kreml-Herrschers säumen Leichen

Verbrechen und Gewalt ziehen sich durch Putins Herrschaft. Als er die Ukraine angriff, sahen sich deutsche Politiker in ihm getäuscht. Sie wollten sich täuschen lassen. Aber warum? Eine Skandalgeschichte.

Neue Züricher Zeitung vom 21. August 2023 https://www.nzz.ch/feuilleton/putin-im-anfang-war-das-verbrechen-ueber-den-mann-der-seine-feinde-auch-auf-der-toilette-eliminiert-ld.1751220

 

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Personen aus der Politik auf Bundesebene und aus anderen Bundesländern  

Russland ist es gelungen, eine ganze Reihe von führenden Personen aus der Politik Deutschlands in das Gas-Lobby-Netzwerk einzubinden, allen voran den ehemaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder.  Und Schröder hatte viele Mitstreiter in der Politik....

Gas-Lobby-Netzwerk-Grafik

 

Beziehungen im Gas-Lobby-Netzwerk als interaktive Grafik

 

Informationen zu den Verbindungen (Quellen) gibt es hier.

 

Chronologie Gas-Lobby-Russland bis 2018

2018

Dezember

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie startet den Dialogprozess Gas 2030

 
1. /2. November
Schwesig nimmt in Moskau an einer Veranstaltung der Potsdamer Begegnungen mit dem Titel „Architektur einer neuen Weltordnung: Die Rolle Deutschlands, Russlands und der EU“ teil und hält dort ein Grußwort..

Die Potsdamer Begegnungen sind ein Veranstaltungsformat des Deutsch-Russischen Forums zusammen mit der russischen  "Gortschakow-Stiftung für Öffentliche Diplomatie".

Schwesig nimmt in Moskau auch an einem Treffen von Mitgliedern des Bundestages und des Bundesrates mit Vertretern beider Kammern des russischen Parlaments teil. Während des zweitägigen Besuchs ist auch ein Gespräch mit dem russischen Handelsminister Denis Manturow über den Ausbau der Wirtschaftsbeziehungen geplant, an denen Schwesig sehr gelegen ist.

Klimastiftung M-V - und gesetzliche Auskunfts- und Informationsanssprüche

Die Klimastiftung M-V sieht sich von Anbeginn an einer Vielzahl von Auskunftsersuchen ausgesetzt.

Einerseits nach Presserecht, genauer nach § 4 Landespressegesetz Mecklenburg-Vorpommern, andererseits nach § 1 Abs. 2 Informationsfreiheitsgesetz Mecklenburg-Vorpommern und § 3 Landes-Umweltinformationsgesetz Mecklenburg-Vorpommern in Verbindung mit § 3 Abs. 1 des Umweltinformationsgesetzes des Bundes.

Rechtlich stand dabei im Mittelpunkt, ob die Klimastiftung M-V als Behörde im Sinne des presserechtlichen Auskunftsanspruchs und im Sinne des Informationsfreiheitsgesetzes M-V anzusehen ist.
Hierzu gibt es mittlerweile eine Reihe von Gerichtsentscheidungen, die diese Frage durchweg bejaht haben.
 

9 Klimastiftung MV - parlamentarischer Untersuchungsausschuss

 Zum Parlamentarischen Untersuchungsausschuss im Landtag von Mecklenburg-Vorpommern
 
Die Einsetzung des Untersuchungsausschusses ("PUA")
Auf Antrag der Fraktionen der  CDU, Bündnis90/Die Grünen und der FDP hat der Landtag Mecklenburg-Vorpommern am 18. 5. 2022 (Plenarprotokoll)  einen Parlamentarischen Untersuchungsausschuss "zur Klärung von Vorgängen und Entscheidungen rund um die „Stiftung des Landes Mecklenburg-Vorpommern für Klimaschutz und Bewahrung der Natur Stiftung Klima- und Umweltschutz MV“, insbesondere im Hinblick auf die Fertigstellung der Pipeline Nord Stream 2" nach Artikle 34 der Landesverfassung eingerichtet. Vorsitzender ist der CDU-Abgeordnete Sebastian Ehlers.
 
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