2022
Juli
Seit dem 10. Juli wird Nord Stream 1 gewartet, sodass kein Gas mehr durch die Röhren unter der Ostsee fließt. Schon zuvor hatte der russische Staatskonzern Gazprom die Lieferungen auf 40 Prozent gedrosselt und dies mit einer fehlenden Turbine begründet. Die Bundesregierung hält dieses Argument für vorgeschoben und befürchtet, dass nach der Wartung kein Gas mehr durch Nord Stream 1 fließen wird. Am 21. Juli laufen die Lieferungen aber wieder an - wenn auch auch reduziertem Niveau.
17. Juni
April
Gazprom Germania
treuhänderische Zwangsverwaltung durch den Bund
Die Gazprom Germania wurde im April unter treuhänderische Zwangsverwaltung der Bundesregierung gestellt und umbenannt in SEFE Securing Energy for Europe GmbH. Mitte Juni schoss die Regierung Kredite in Milliarden-Höhe hinterher , um eine Pleite des Unternehmens abzuwenden. Damit sind die Speicher wieder in deutscher Hand.
Staatssekretär Dahlemann M-V
Füllstand des Gasspeichers Rheden beträgt 0,5 %.
Über 4 Milliarden Kubikmeter Erdgas lagern unterhalb des niedersäschsischen Örtchens Rehden in einer gigantischen künstlichen Lagerstätte – es ist der größte Erdgasspeicher Deutschlands und einer der größten der Welt. Ein gutes Fünftel der deutschen Lagerkapazitäten ließe sich dort unterbringen, doch der Speicher ist so gut wie leer. Sein Füllstand lag Anfang voriger Woche gerade einmal bei rund 0,5 Prozent.
21. Januar
Erwin Sellering zum Ukraine-Konflikt: Es geht um Vorherrschaft
Ich finde es hochproblematisch, was zwischen den beiden Weltmächten passiert. Auf mich machen beide den Eindruck, dass es ihnen um Vorherrschaft geht. Ich verurteile kriegerisches Handeln und Unterdrückung. Dem müssen wir in geeigneter Weise entgegentreten. Was ich nicht gut finde, ist, dass wir uns in diesem Konflikt auf eine Seite schlagen und alles mitmachen, was diese Seite von uns will. Ich bin dagegen, dass wir Russland als das Reich des Bösen und als Feind sehen. Wir müssen versuchen, in einer vernünftigen Partnerschaft mit Russland klarzukommen. Das muss auch die Linie der EU sein. Europa muss eigene Interessen definieren und sie gegenüber beiden Großmächten durchsetzen.
2021
April
19. Januar 2021
USA-Sanktionen gegen das Rohr-Verlegeschiff Fortuna
einen Tag vor Ende der Amtszeit von Ex-Präsident Donald Trump, haben die USA Sanktionen gegen das Pipeline-Verlege-Schiff «Fortuna» und dessen Eigentümer, das russische Unternehmen KVT-RUS, verhängt. Doch knapp drei Wochen später, am 6. Februar, kündete die Projekt- und Betriebsgesellschaft Nord Stream 2 AG an, die «Fortuna» habe nach Vorarbeiten und Tests in dänischen Gewässern mit der Weiterverlegung der Pipeline Nord Stream 2 begonnen, die dereinst russisches Gas durch die Ostsee nach D
7. 1. 2021
Gründung sog. Klimastiftung M-V
Die USA drohten, alle Firmen mit Strafen zu belegen, die sich weiter am Bau von Nord Stream 2 beteiligten. Davon ausgenommen waren lediglich staatliche Akteure. Das war das Schlupfloch, das Nord Stream 2 brauchte. So entstand die Idee, das Land Mecklenburg-Vorpommern könne – als staatliche Institution – eine Stiftung in Schwerin gründen, die als Zwischenhändler zwischen der Pipeline und den Zulieferern fungieren sollte, aber von den Sanktionen ausgenommen wäre. Die Stiftung sei wie ein "Baumarktregal" für Nord Stream 2, sagte der Landes-Energieminister Christian Pegel in dankenswerter Klarheit.
2020
2019
Dezember
Die Bauarbeiten an Nord Stream 2 werden stoppt. Die beiden Schweizer Verlegeschiffe werden wegen Sanktionsdrohungen der USA abgezogen. Die USA argumentieren, dass sich Deutschland mit der Pipeline in Abhängigkeit von Moskau begeben würde. Russland wirft den USA vor, sie würden eigene wirtschaftliche Interessen verfolgen und ihr Flüssiggas verkaufen wollen. Russische Schiffe übernehmen die Arbeiten.
2018
Oktober
Ausstellung in der Kunsthalle Rostock "Was uns verbindet"
. „Was uns verbindet“ heißt die Ausstellung, die im Schaudepot der Kunsthalle Rostock eröffnet wird. Ministerpräsidentin Manuela Schwesig sitzt neben dem Gouverneur des Leningrader Gebiets, Aleksander Jurewitsch Drosdenko, mit dem sie sich später auch im Strandkorb fotografieren lässt. Die Ausstellung ist der Auftakt zum Russlandtag. Sie wurde initiiert von Falk Tischendorf, einem Schweriner Anwalt, der Unternehmen auf dem russischen Markt berät. Finanziert wird sie von der Staatskanzlei Mecklenburg-Vorpommern, der Hanse- und Universitätsstadt Rostock und der Nord Stream 2 AG.
Herbst
Der Verein Deutsch-Russische Partnerschaft (DRP) wird auf Initiative von Herrn Erwin Sellering gegründet.
September
April
März
Beginn Bau Nord Stream 2
Der Bau der Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 2 beginnt. Die Gasleitung soll weitgehend parallel zu Nord Stream 1 verlaufen und noch einmal soviel Gas transportieren können. In zwei Strängen sollen wieder jeweils 100.000 Einzelrohre verlegt werden. Ursprünglich geplanter Start der Pipeline ist Ende 2019, der sich jedoch mehrfach wegen fehlender Baugenehmigungen verzögert.
2017
Juni
US-Senat beschliest Sanktionen gegen russische Pipelines
Im Juni 2017 beschloss der US-Senat Sanktionen gegen russische Pipelines. Damit wurde Nord Stream 2 zu einem Hauptproblem in den transatlantischen Beziehungen, für Merkel eine Belastung, für Putin ein angenehmer Nebeneffekt der Röhre. Und für Schröder eine willkommene Entlastung. "Die europäische Energiepolitik wird in Europa entschieden, nicht in den USA", erklärte der damalige Außenminister Heiko Maas (SPD).
2015
4. September
Der Gesellschaftervertrag für das Projekt Nord Stream 2 wird unterzeichnet. Einziger Anteilseigner ist formal Russlands Energiekonzern Gazprom. Dazu kommen mehrere "Unterstützer" - darunter auch deutsche Energieunternehmen.
2014
über dem Donbas in der Ukraine hat eine russische Rakete das malaysische Flugzeug MH17 mit 298 Menschen an Bord abgeschossen
28. April
Geburtstagsfeier für Schröder in St. Petersburg u. a. mit Sellering
Als Gerhard Schröder am 28. April 2014, kaum sechs Wochen nach der russischen Annexion der Krim, seinen 70. Geburtstag auf Einladung von Gazprom im Jussupow-Palais in Sankt Petersburg nachfeierte, waren sie alle dabei, die Freunde von Gerd: Der russische Präsident Wladimir Putin. Gazprom-Chef Miller. Rosneft-Chef Setschin. Matthias Warnig, bis heute CEO von Nord Stream 2. Und Erwin Sellering, damals Ministerpräsident von Mecklenburg-Vorpommern, von dem noch die Rede sein wird.
4. März
Am 4. März 2014 trafen sich Schröder, Eckhard Cordes, Vorsitzender des Ost-Ausschusses der deutschen Wirtschaft, und Alexander Rahr, Lobbyist für den Gasproduzenten Wintershall, von der Gazprom große Teile deutscher Gasspeicher kaufen wollte (und später auch tatsächlich kaufte), in der russischen Botschaft in Berlin.
2013
2012
2011
November
Die Ostsee- Pipeline Nord Stream 1 nimmt ihren Betrieb auf.
Erstes Gas strömt durch die erste Leitung von Nord Stream 1 vom russischen Wyborg bis ins deutsche Lubmin bei Greifswald (Mecklenburg-Vorpommern). Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und Russlands Präsident Dmitri Medwedew nehmen die Trasse symbolisch in Betrieb. Umweltverbände warnen vor nicht absehbaren Folgen für Flora und Fauna in der Ostsee.
2009
2008
2006
Oktober
10. Oktober
Januar
"Westoffensive" - Expansionsstrategie von Gazprom
Gazprom will Anteile an Endkunden-Belieferern kaufen
Die Russen halten bereits Anteile an dem Leipziger Unternehmen Verbundnetz Gas (VNG), einem Kooperationspartner der örtlichen Stadtwerke, das jetzt zum Kreis der Kaufinteressierten für das Kommunalunternehmen zählt. Aber auch die Berliner Gasag, RAG, EWE, RWE, Westfalen-Weser-Ems AG - all diese Unternehmen sollen ins Visier von Gazprom gekommen sein.
2005
9. Dezember
Nachdem der Gazprom-Vorstandsvorsitzende und enge Putin-Vertraute Alexej Miller am 9. Dezember 2005 die Vereinbarung mit Schröder bekannt gegeben hatte, sei Putin damit sofort an die Öffentlichkeit gegangen, weil es für ihn ein Erfolg war, einen deutschen Ex-Bundeskanzler für das bei Polen und Balten umstrittene Pipelineprojekt Nord Stream gewonnen zu haben.
Oktober
8. September
In Anwesenheit des damaligen Bundeskanzlers Gerhard Schröder (SPD) und Russlands Präsident Wladimir Putin unterzeichnet ein Konsortium großer Energiekonzerne eine Vereinbarung zum Bau von Unterwasser-Leitungen durch die Ostsee. Polen, die Ukraine und Weißrussland sehen in den Plänen eine Konkurrenz zu ihren Landleitungen und fürchten um Einnahmen aus Transitgebühren.
2004
Herbst
Orange Revolution in der Ukraine
Nach wochenlangen Protesten erreichten die Bewegung der „Orangen Revolution“ und die Opposition, dass das Oberste Gericht der Ukraine die erste Stichwahl für ungültig erklärte und eine Wiederholung der Stichwahl anordnete. Bei der Wiederholung der Stichwahl für das Präsidentenamt am 26. Dezember 2004 erhielt Juschtschenko die meisten Stimmen. Das Oberste Gericht bestätigte am 20. Januar 2005 offiziell den Wahlsieg von Juschtschenko. Als Präsident und Nachfolger von Leonid Kutschma wurde Juschtschenko am 23. Januar 2005 in Kiew vereidigt.
Die Proteste gingen von den Anhängern des während des Wahlkampfs durch eine Vergiftung angeschlagenen Präsidentenanwärters Wiktor Juschtschenko (dessen Wahlfarbe Orange war) aus. Als Kandidat des Oppositionsblocks Unsere Ukraine war er laut erstem offiziellen Ergebnis der Zentralen Wahlkommission dem offen von Russland unterstützten Wiktor Janukowytsch unterlegen. in der Folge der Proteste wurde der erste Wahlgang vom Obersten Gericht für ungültig erklärt und eine Wiederholung der Stichwahl anordnete; bei der Wiederholung der Stichwahl für das Präsidentenamt im Dezember 2004 wurde Juschtschenko zum Präsidenten gewählt.
Anfang September 2004 wurde Wiktor Juschtschenko mit einer Dioxinvariante vergiftet, die in wenigen Ländern produziert wurde, darunter Russland, jedoch nicht in der Ukraine.
2001
Putin tauscht das Management von Gazprom aus und setzt persönliche Vertrauensleute ein.
2000